Papst
Benedikt XVI. Die deutschen Katholiken sind sehr modern, wohl die modernsten weltweit. Sie wollen Reformen („Den Glauben einfach aus dem Supermarkt mitnehmen“). Doch der Papst muss sich um die ganze Welt kümmern. Südamerika, Afrika … und wenn man Leute kennt, die in diesen Ländern lebten, wie Karins Cousin Ralf (Entwicklungshelfer), hört man immer wieder, dass dieser Teil der Welt einfach 500 Jahre zurück hängt. Zu schnelle Reformen würden die Einheit der Kirche gefährden. Für diese Einheit braucht man vor allem ein gutes Gefühl und Geduld. Nicht dem modernen Zeitgeist hinterher rennen. Unbrauchbare, unkonsequente Politiker haben wir in den letzten Jahren genug erlebt. Die Welt spürt doch, dass die Richtung in die sie steuert nicht gesund ist. Kein Wunder, dass Johannes Paul II. immer mehr Fans hatte, gerade bei den jungen Menschen, die ja bald nicht mehr wissen, was die Worte „konstant“ und „beständig“ heißen. Laufend werden Jobs, Partner, Trainer, Regierungen, TV-Programme etc. gewechselt, aber man wir dadurch nicht unbedingt glücklicher. Auch die evangelischen Kirchen verzeichnen trotz größerer Freiheiten einen stärkeren Rückgang, als die Katholiken. Da spürt man momentan doch, dass in Rom ein Fels in der Brandung auf einem sicheren Fundament steht. Die andere Sache
ist die, dass 115 Kardinäle sich so schnell entschieden haben.
Über 100 Stimmen gab es für Ratzinger, berichteten mehrere
Kardinäle. Also muss Ratzinger doch eine gute Wahl sein, oder?
In den Tagen darauf hörte man auch immer wieder sehr positive Meinungen
von Leuten, die mit Ratzinger zu tun hatten. Ich finde es auch
gut, dass sich mein Gefühl (woher auch immer) zerschlagen hat,
ein "machtgeiler" Ratzinger wolle unbedingt an die Spitze.
Er wirkte nach seiner Wahl eher wie sein Vorgänger, eher wie ein
Diener (wie Jesus es ja eigentlich vorgelebt hatte und viele mächtige
"Mittelalter-Päpste" es nicht verstanden haben). Am 28. Oktober 2007 waren wir mal in seinem Geburtsort Marktl am Inn
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Benedikt XVI. am Tage seiner Wahl
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