Papst Benedikt XVI.
Der Nachfolger von Johannes Paul II. kommt aus Bayern. Darüber möchte ich gerne auch ein paar Worte verlieren. Joseph Kardinal Ratzinger wurde am 19. April 2005 zu Papst Benedikt XVI. "Wir sind Papst", wie die BILD-Zeitung gleich titelte.
"Bloß nicht der Ratzinger hat man in den letzten Wochen immer wieder gehört und auch selber gehofft.
Er sei zu streng, zu konservativ hörte man immer wieder und gab es (ungeprüft) gleich so weiter. Doch am Abend nach der Wahl haben Karin und ich einige interessante Berichte über das Leben von Joseph Kardinal Ratzinger im BR3 und ORF gesehen. Und schon waren viele der „Sorgen“ (zu konservativ, zu streng) vom Tisch. Negative Gedanken, die der moderne Zeitgeist mitgebracht hatte …. und wo sich bisher nie die Zeit gefunden hat, zu recherchieren um diese Gedanken zu bestätigen oder zu widerlegen – sprich: sich eine eigene Meinung zu bilden.
2 Dinge sind mir an diesem Abend klar geworden.

Die deutschen Katholiken sind sehr modern, wohl die modernsten weltweit. Sie wollen Reformen („Den Glauben einfach aus dem Supermarkt mitnehmen“). Doch der Papst muss sich um die ganze Welt kümmern. Südamerika, Afrika … und wenn man Leute kennt, die in diesen Ländern lebten, wie Karins Cousin Ralf (Entwicklungshelfer), hört man immer wieder, dass dieser Teil der Welt einfach 500 Jahre zurück hängt. Zu schnelle Reformen würden die Einheit der Kirche gefährden. Für diese Einheit braucht man vor allem ein gutes Gefühl und Geduld. Nicht dem modernen Zeitgeist hinterher rennen. Unbrauchbare, unkonsequente Politiker haben wir in den letzten Jahren genug erlebt. Die Welt spürt doch, dass die Richtung in die sie steuert nicht gesund ist. Kein Wunder, dass Johannes Paul II. immer mehr Fans hatte, gerade bei den jungen Menschen, die ja bald nicht mehr wissen, was die Worte „konstant“ und „beständig“ heißen. Laufend werden Jobs, Partner, Trainer, Regierungen, TV-Programme etc. gewechselt, aber man wir dadurch nicht unbedingt glücklicher. Auch die evangelischen Kirchen verzeichnen trotz größerer Freiheiten einen stärkeren Rückgang, als die Katholiken. Da spürt man momentan doch, dass in Rom ein Fels in der Brandung auf einem sicheren Fundament steht.

Die andere Sache ist die, dass 115 Kardinäle sich so schnell entschieden haben. Über 100 Stimmen gab es für Ratzinger, berichteten mehrere Kardinäle. Also muss Ratzinger doch eine gute Wahl sein, oder? In den Tagen darauf hörte man auch immer wieder sehr positive Meinungen von Leuten, die mit Ratzinger zu tun hatten.
Das alles zeigte uns wieder mal, das der Großteil der Deutschen ihn doch eigentlich nicht kennt, aber gerne alles negative, was man gehört hat weitergibt.
Jetzt lasst ihn einfach mal Papst sein. Er hat ein neues Amt und einen neuen Namen und nicht selten wird daraus ein neuer Mensch. Es gab doch auch schon Umweltminister, die dann Wirtschaftsminister wurden und sich plötzlich gegen ihre früheren Argumente entschieden haben. Geduld!

Ich finde es auch gut, dass sich mein Gefühl (woher auch immer) zerschlagen hat, ein "machtgeiler" Ratzinger wolle unbedingt an die Spitze. Er wirkte nach seiner Wahl eher wie sein Vorgänger, eher wie ein Diener (wie Jesus es ja eigentlich vorgelebt hatte und viele mächtige "Mittelalter-Päpste" es nicht verstanden haben).
"Ich bin ein einfacher Arbeiter im Weinberg Gottes." und "Mich tröstet der Gedanke, dass der Herr mit unfertigen Werkzeugen zu arbeiten versteht." waren sympathische Sätze. Auch dass er mit 75 eigentlich zurücktreten wollte und lieber in Bayern noch ein paar Bücher schreiben wollte, fand ich gut.
Aber er durfte nicht. Johannes Paul II. hat wohl erkannt, dass er für unseren Glauben zu wichtig ist.
Ich freue mich jedenfalls und wünsche ihm alles Gute.

1. Mai 2005


Am 28. Oktober 2007 waren wir mal in seinem Geburtsort Marktl am Inn

 

Benedikt XVI. am Tage seiner Wahl

Seit April ist das Thema Papst interessant.

Andenken an Papst Johannes Paul II.

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