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Es war mal wieder an der Zeit für eine 200 Kilometer-Radtour. Die Arbeit bei den Stadtwerken ist nach der schwachsinnigen Umstrukturierung seit Wochen ziemlich chaotisch und nervig. Ich brauchte einfach mal wieder einen Befreiungsschlag. Eine Energiezufuhr per Fahrrad.

Ich hatte mir 3 Pläne für diese Radtour zurecht gelegt. Der Favorit war, dass ich bis Klosterlechfeld radle, dort den Lutz anrufe, und mich mit ihm zum Mittag essen in Augsburg verabrede. Nach 2 Stunden würde ich mich wieder für 3 Stunden aufs Rad setzen und gegen 18 Uhr bei Evelyn und Alexander in München-Allach im Schrebergarten vorbei schauen. Am Ende des Tages wären es ca. 190 Kilometer.
Plan 2 war die Idee, einfach geradeaus nach Lindau weiter zu radeln. 2015 und 2016 radelte ich dorthin und es war super. Im letzten Jahr war ich "nur" in Passau und Regensburg, auch schöne Radtouren, aber Lindau fehlte mir letztes Jahr total. Es hat für mich einfach etwas Zauberhaftes. 2018 möchte ich unbedingt wieder hin, doch heute eigentlich noch nicht, ich fühle mich noch nicht richtig fit dafür . . . aber, wenn es mir nach 100 Kilometern super geht, . . . warum nicht?
Plan 3 war, einfach daheim zu bleiben und auszuschlafen. Eigentlich brauche ich Ruhe, eine Kur, oder was weiß ich.
Aber nein, ich raffe mich endlich mal auf und radle mich frei, lasse alle Diskussionen, Termine und Chaos-Baustellen hinter mir.
Es einfach zu versuchen und falls es mir nicht gut geht, dann fahre ich einfach eine kleinere Runde zurück, oder ab Augsburg mit dem Zug heim.

Plan 4 kam mir unterwegs: Ich radelte diesmal nicht über die Großhesseloher Brücke, Planegg, Germering und Puchheim nach Fürstenfeldbruck, wie sonst nach Lindau, sondern mitten durch München, so wie Google es mir immer vorschlägt. Doch das war nervig. München am frühen Samstagmorgen ist ziemlich leer, aber man muss trotzdem an 50 roten Ampeln stehenbleiben, und wenn nicht, rumpelt man ständig über Bordsteinkanten, die einfach nicht fahrradfreundlich sind.
Als ich das "München-zu-Ende-Schild" sah, war ich eher gereizt, als in Fahrradlaune. Peter, wohin eigentlich?
Daher auch spontan ein Plan 4, einfach bis Fürstenfeldbruck und meine klassische Strecke wieder zurück heim.

So wurden es "nur" 110 Kilometer am Samstag, 14. Juli und ich lernte das schön gelegene Städtchen Landsberg kennen, wo ich nach 95 Kilometern ziemlich k.o. am Bahnhof ankam.
Jetzt hatte ich 3 Wochen Zeit, bis zum 4. August, dem Tag, wo ich nach Lindau radeln wollte.
Doch es waren jetzt 3 ziemlich heiße Sommerwochen an denen ich jeden Tag mit dem Rad ins Büro kommen konnte.
Aber in diesen drei Wochen reichten mir meine täglichen zwei Stunden, um abends nach Höhenkirchen zu radeln, völlig aus, um jeden Abend k.o. zu sein.
Ich werde immer schlapper. Was ist bloß passiert?
Ich radelte gestern nicht nach Lindau.
Ich kann mir gerade überhaupt nicht vorstellen, wie ein Mensch an einem Tag nach Lindau radeln kann ???
Momentan kann ich nach 2 Stunden kaum mehr im Sattel sitzen, die Unterarme tun weh vom Lenker halten, die Finger leicht taub und seit drei Tagen brennen sogar die Fußsohlen in den Schuhen. Das alles hatte ich alles noch nie !!!
Vielleicht die andauernde Hitze ??? … aber letztes Jahr war ich bei 35 Grad in Passau und einen Monat später in Regensburg, 240 km, wo es noch heißer war, und es war alles kein Problem !!!
Vielleicht die Ozon-Werte ??? ... oder doch der Stress im Büro ???

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